Es brennt in Wernges - Wernges

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Es brennt in Wernges

GESCHICHTE


Feuer in Wernges
von Udo Döring

Nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) erreichte das Banditenunwesen einen bedenklichen Höhepunkt. Die Verbrecher scheuten nicht davor zurück, in Städten Dörfern und Wäldern Feuer zu anzulegen.

Am 18 November1765
brannte in Wernges das Gehöft des Curt Schäfer bis auf den Grund nieder, selbst die Lauterbacher Feuerwehr konnte nichts mehr retten. „Man glaubte es sey angesteckt worden“, schreibt Tilleur, der zeitgenössische Chronist. Auch Joh. Valentin Jahn erwähnt diesen Brand in seinem Tagebuch.
Quellen: Tagebuch Jahn/Lauterbach in Hessen, Geschichte einer Stadt und ihrer Bürgerschaft Band 2

1811
Die Feuerwehr Lauterbach schickte seine Spritzenmannschaft 1811 zu einem Brand nach Wernges.
Quelle: Lauterbach in Hessen, Geschichte einer Stadt und ihrer Bürgerschaft Band 2


Am 24.02.1850
erstickten im Hause der Familie Haber 5 Personen wegen einem  glimmenden Balken. (Schmeedches)
Quelle: Kirchenbuch Wernges, Beerdigung 1808-1914

Um 1884 ein Brand bei Fam. Bätz (Nr.85)
Der Brand wurde wohl von der Besitzerin gelegt, konnte aber rechtzeitig gelöscht werden. Das Wirtschaftsgebäude wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Bestrafung der Brandstifterin wurde von zwei jungen Männern vollzogen. In Anwesenheit vieler Schaulustiger bekam sie Schläge auf den blanken Hintern.
Quelle: K. Ochs

In den Jahren 1891-1895 brannte es nicht in Wernges.

Im Mai 1911
brannte das Anwesen der Familie Wahl (Nr. 13 Bärrches, Willofser Weg, zwischen Müllesch und Zimmeches)
Neubau in der Steinbergstraße, (heute Ozmuns)

Juli 1928
Am 29.07.1928 brannten die Anwesen der Familien Schäfer (Nr. 109 Schnieresch), Köhler (Nr. 107 Kehlesch), Merschrod (Nr. 6 Meschrods) und Eurich (Nr. 3 Schmeedches) in der Kirchgasse
LA von 1928
Wernges in Flammen
Durch Blitzeinschlag vier Gehöfte in Brand geraten Wassermangel erschwert Löscharbeiten.
Durch Blitzschlag in die Scheune wurden gestern Abend kurz nach 7 Uhr das Anwesen des Andreas Schäfer in Flammen gesetzt. Das Feuer breitet durch den kräftigen Sturm sehr schnell aus und setzte weitere drei Gebäude, die von Valentin Köhler, Konrad Eurich und Konrad Merschrod ebenfalls in Flammen. Alle Anwesen sind nieder gebrannt. Der Gesamtschaden beträgt etwa 200000 Mark. Ein großer Teil des Viehs und des Mobiliars konnte gerettet werden. Menschenleben kamen nicht zu Schaden. Infolge von Wassermangel konnte dem wütenden Element nur schwer Einhalt geboten werden. Alle Feuerwehren aus der Umgegend waren herbeigeeilt. Gestern Abend kurz vor 7 Uhr zog ein Gewitter über unsere Gegend, dass von einem Gewittersturm begleitet war und etwa dreiviertel Stunden andauerte. Schon wurde vom Lauterbacher Kirchturm der Dankchoral für ein vorrübergegangenes Gewitter geblasen als bald gleichzeitig die Feueralarmsirene der Stadt Lauterbach ertönte. In Wernges brannte es! Automobile, Motorradfahrer, Radfahrer gelangten als erste zu der Brandstätte. Schon von der Werngeser Abfahrt der Willofser Strasse sah man den von der Feuerglut geröteten Himmel. Als man dem Brandherd näher kam, konnte man annehmen dass das ganze Dorf in Flammen stehe. Allzu sehr  täuschte man sich auch nicht. Vier Gehöfte standen in hellen Flammen. Die inzwischen aus den umliegenden Dörfern herbeigeeilten Feuerwehren konnten so gut wie nichts ausrichten, da nur sehr wenig Wasser für die Spritzen vorhanden war. Man musste sich in der Hauptsache darauf beschränken, die brennenden Häuser nieder zu reisen, um das Feuer einigermaßen an einer weiteren Ausbreitung zu hindern.  
Zum Glück lagen die anderen Gehöfte von den vier brennenden etwas weiter entfernt. Inzwischen war auch die Lauterbacher Feuerwehr eingetroffen, die etwas Ordnung in das Chaos brachte. Es war inzwischen 9.30Uhr geworden. Und die Lauterbacher Motorspritze war dem entfesselnden Element gegenüber machtlos, weil es an Wasser mangelte und der Inhalt der wenig vorhandenen Brunnen zum Schutz der angrenzenden und jede gefährdeten Nachbargebäude verwendet werden musste. Noch immer schlugen die Flammen zum Himmel und nur sehr schwer konnte dem Feuer Einhalt geboten werden In einer unbeschreiblichen Glut vollbrachten die tapferen Feuerwehrleute ihre Arbeit. Der Gedanke das kein Wasser vorhanden, war geradezu unerträglich. Man bedenke nur ganz wenig Wasser und das halbe Dorf steht in Flammen. Die obdachlos gewordenen Familien irrten umher und sahen zu wie ihr Hab und Gut  sich in kurzer Zeit zu einem Trümmerhaufen verwandelte. Ein trauriges Bild. Die Geschädigten sind umso mehr zu bedauern, als sie zum Teil sehr schlecht versichert sind. Inzwischen hatte ein Gewitterregen eingesetzt. Noch immer zuckten die Blitze am Himmel, und immer grollte der Donner und noch immer stiegen gewaltige Rauchsäulen in die Luft. Erst nach Mitternacht war man über das Feuer Herr geworden.


Diese historische Handspritze der Freiwilligen Feuerwehr
Wernges e. V. Sie ist auf dem linken Foto erkennbar.
Meschrods  

85 Bätz, 109 Schäfer, 3 Eurich/Haber, 107 Köhler, 6 Merschrod, 13 Wahl
 
Bis 1953 war Löschwasser in Wernges knapp oder nicht vorhanden. Erst als Wernges eine Wasserleitung hatte, konnte die Freiwillige Feuerwehr Wernges einen Brand erfolgreich bekämpfen.

Im Juni 1975 brennt bei Ozmuns ein Geräteschuppen. Ein Übergreifen auf Scheune oder Wohngebäude verhinderte die Werngeser Feuerwehr erfolgreich.

1980?
Brennt in der Lauterbacher Straße das Führerhaus eines Langholzfahrzeuges. Die Freiwillige Feuerwehr Wernges löscht erfolgreich, noch bevor die Lauterbacher Feuerwehr kommt.
Die Fotos sind aus einem Super 8 Film kopiert.

Am 17.10.1985
Lauterbacher Anzeiger
Schadenfeuer in Wernges
In der Nacht zum Donnerstag brach im Anwesen des Landwirts Erwin Dickel ein Feuer aus, das sich auf Scheune und Stallung ausdehnte. Das Feuer war gegen 3.15 Uhr von einer Nachbarin bemerkt worden. Die Freiwillige Feuerwehr Wernges wurde alarmiert und nahm wenig später die Brandbekämpfung auf. In der Zwischenzeit hatten der Landwirt mit Unterstützung der Nachbarn 12 Schweine retten und auf ein angrenzendes Wiesengelände bringen können. Das in der Scheune gelagerte Stroh und Brennholz wurde ein Raub der Flammen.
Der Sachschaden wird auf rund 80 000 DM geschätzt.

Am 31.05.1990
Lauterbacher Anzeiger vom 1.6.1990
Feuer zerstörte gestern Bauernhof in Wernges
Gestern Nachmittag brach aus bisher unbekannter Ursache im landwirtschaftlichen Anwesen von Heinrich Bauer in der Lauterbacher Straße ein Feuer aus. Es vernichtete innerhalb kurzer Zeit die Scheune und beschädigte auch das direkt angrenzende Wohnhaus. Über ein Dutzend Rinder wurden mit Hilfe der Nachbarn aus dem Stall gerettet. Einige Schweine kamen in den Flammen um. Zur Brandbekämpfung waren neben der örtlichen Wehr auch die Wehren aus Lauterbach und einigen Nachbarorten angerückt. Dabei wurde auch schweres Atemschutzgerät eingesetzt. Die Löscharbeiten dauerten bei Redaktionsschluss an. Über die Höhe des Schadens war gestern Nachmittag noch nichts zu erfahren. Er dürfte jedoch beträchtlich sein. Die Straße war wegen Löscharbeiten vorübergehend gesperrt.


Lauterbacher Anzeiger vom 18. 2. 2013
Lagerhalle brannte gestern in Wernges – 100 000 Euro Schaden

Am frühen Sonntagmorgen musste die Lauterbacher Feuerwehr zum Brand einer Lagerhalle im Ortsteil Wernges ausrücken. Durch die Feuerwehren Lauterbach-Mitte, den Löschzug Ost und die Freiwillige Feuerwehr Willofs konnte das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht und der Brand gelöscht werden. Rund 70 Heuballen, ein Ladewagen, ein Anhänger und ein Mähwerk wurden ein Raub der Flammen. Nach ersten Schätzungen dürfte der Schaden an Gebäude und Inventar bei rund 100 000 Euro liegen. Die
Brandursache ist noch unklar. Nach Auskunft des Eigentürmers des landwirtschaftlichen Anwesens, Ortslandwirt Richard Stöppler, befanden sich in diesem Teil der Lagerhalle keine elektrischen Anlagen. Der Tatsache, dass praktisch eine Brandmauer existierte, ist es zu danken, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreiten konnte. Das Feuer war gegen sechs Uhr von einem Nachbarn bemerkt worden, der sofort die Feuerwehr und die Familie Stöppler alarmierte. Die Einsatzkräfte waren innerhalb sehr kurzer Zeit vor Ort und nahmen die Brandbekämpfung auf. Etliche Heuballen konnten mit Hilfe von diversen Gerätschaften aus der brennenden Halle ins Freie befördert werden. Eine Gefahr für andere Gebäudeteile bestand nicht. Vorsorglich war die Feuerwehr Willofs alarmiert worden, die vom Ortsrand in Richtung Grebenau eine Schlauchstrecke zum Brandort verlegte. Allerdings wurde die „lange Wegstrecke" nicht aktiviert, weil genug Wasser vor Ort vorhanden war. „Hier zeigte sich der Vorteil der jährlichen gemeinsamen Übungen der Freiwilligen Feuerwehr Wernges mit der Nachbarwehr Willofs, die sich als eingespieltes Team präsentierten", lobten Feuerwehrleute und Stadtbrandinspektor Hans-Jürgen Schütz. Der Schlitzer Stadtbrandinspektor Frank Göbel brachte eine Wärmebildkamera zum Brandort, um glimmende Brandnester aufzuspüren. Insgesamt waren 65 Feuerwehrleute im Einsatz, der von Stadtbrandinspektor Hans-Jürgen Schütz geleitet wurde.

alf/Bilder: Wahl

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