kurzes Vorwort
Landwirtschaft in der Nachkriegszeit
In den Jahren meiner Schulzeit (1950 – 1963) waren in Wernges fast alle Bewohner ganz oder zumindest zeitweise in der Landwirtschaft beschäftig. Die weitaus meisten Haushalte waren landwirtschaftliche Voll- oder Nebenerwerbsbetriebe. Noch heute kann man an den Häusern aus dieser Zeit ehemalige Scheunen und Stallungen erkennen, auch wenn in den Familien schon seit Jahrzehnten keine Landwirtschaft betrieben wird.
Kein Land besaßen die über 100 "Flüchtlinge" (1954: 99 Heimatvertriebene und 11 Evakuierte). Ihnen stand lediglich ein kleiner Acker (oberhalb des Wasserwerkes) zur Verfügung, den sie sich in Gartenbeete aufgeteilt hatten. Aber auch sie arbeiteten für dringend benötigte Naturalien bei den Landwirten.
Die wenigen restlichen Familien hatten aber meist noch ein paar Morgen Ackerland und hielten sich Schweine, Hühner, Ziegen und Stallhasen zur Selbstversorgung. So war es z. B. in meiner und einigen anderen Familien.
Angebaut wurden Kartoffeln für die Eigenversorgung und Schweinemast und Getreide für die Hühner und als Kleie oder Schrot für die Schweine.
Wenn man von Förster und Lehrer absieht, arbeiteten wohl in fast allen Familien zumindest einige in der Landwirtschaft.
aus einer Statistik vom 31. 12. 1950
Wernges:
350 Einwohner,
175 Erwerb in der Landwirtschaft
96 Erwerb außerhalb der Landwirtschaft
(Arbeiter, Angestellte, Handwerker, ... überwiegend Heimatvertriebene)