Hubschrauberlandeplatz - Wernges

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Hubschrauberlandeplatz

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Lauterbacher Anzeiger vom 29.3.2017
„Flugplatzbetreiber wird angehört"
NACHGEFRAGT Aero-Club bangt um Flugplatz Wernges wegen neuer Windräder / Was sagt die Genehmigungsbehörde?
LAUTERBACH (cke). Der Aero-Club Lauterbach bangt um den Erhalt des Werngeser Flugplatzes, den er seit über 40 Jahren betreibt. Der Grund dafür sind im Teilregionalplan Energie ausgewiese­ne Vorrangflächen für Windkraftanlgen bei Brauerschwend und Maar. Diese An­lagen seien viel zu dicht am Flugplatzge­lände geplant, beklagte Aero-Club-Vor-sitzender Jürgen Thiesen im Gespräch mit dem Lauterbacher Anzeiger (LA vom Samstag, 25. März). Schon zwei Mal wandte sich der Vorstand deshalb schriftlich an das Regierungspräsidium (RP) in Gießen und widersprach dem Vorhaben. Über die Planungen und die Widerspruchsschreiben des Vereins sprach unsere Zeitung mit Thorsten Haas von der Stabsstelle Presse und Öf­fentlichkeitsarbeit des RP Gießen.
Wie viele Windkraftanlagen sieht der Teilregionalplan Energie im Bereich Maar und Brauerschwend konkret vor?
Im Bereich Maar und Brauerschwend befinden sich die beiden Vorranggebiete (VRG) WE 5123 (Schwalmtal, Lauter­bach) mit 251 Hektar und unmittelbar angrenzend 5301 (Lauterbach) mit 20 Hektar Fläche. Aufgrund der Größe ha­ben diese beiden Vorranggebiete Flä­chenpotential für mehrere Windenergie­anlagen (WEA). Der Teilregionalplan Energie macht grundsätzlich keine Vor­gaben für eine bestimmte Anzahl von WEA. Bei der Aufstellung des Teilregio­nalplans Energie werden für die Ermitt­lung der jeweiligen Flächenbedarfe be­stimmte Kenngrößen zugrunde gelegt, für eine „3-MW-Windenergieanlage" -wie sie heute üblich ist - beträgt diese rund 15 Hektar. Ob das in der ausgewie­senen Fläche vorhandene Potential aus­geschöpft wird, hängt von weiteren fach­rechtlichen und planerischen Gegeben­heiten ab, die dann im immissions-schutzrechtlichen Genehmigungsverfah­ren zu einer in der Regel deutlich gerin­geren   als   der   aufgrund alleiniger Flächenbetrachtung möglichen Anzahl an WEA führt.
Wer will die Windräder bauen und wie viele? Die Rede war von neun, angeb­lich sollen es jetzt weniger sein.
Aktuell sind drei Genehmigungsver­fahren für insgesamt neun WEA anhän­gig. Antragsteller von zwei der Genehmi­gungsverfahren mit insgesamt acht WEA ist die HessenEnergie. Ein weiterer Ge­nehmigungsantrag für eine WEA wurde von Fett + Bosse gestellt. Ursprünglich waren insgesamt zwölf Anlagen im Ge­nehmigungsverfahren, wobei aus unter­schiedlichen Gründen der „Antrag 3 WEA" bereits zurückgezogen wurde. Sollten sich weitere Genehmigungshin­dernisse im Laufe des Genehmigungs­verfahrens herausstellen und verfestigen, kann sich die Anzahl der Anlagen weiter reduzieren.
Bei Ihrer Behörde sind zwei Wider­sprüche des Aero-Clubs Lauterbach zu diesen Windrädern wegen Gefähr­dung des Flugbetriebs auf dem Flug­platz Wernges eingegangen, da die Windräder mit nur 400 Metern Ab­stand zu dicht geplant seien. Das jüngste Schreiben ist datiert vom 2. März 2017. Wie hat Ihre Behörde den Widerspruch beschieden?
Der Aero-Club Lauterbach hat bereits zwei Eingaben gemacht, welche im Rah­men der Genehmigungsentscheidung berücksichtigt werden. Da für keine der beantragten WEA das Genehmigungs­verfahren bisher abgeschlossen wurde, musste auch hinsichtlich der Eingaben noch keine Entscheidung getroffen wer­den.
Im Verlauf des weiteren Genehmi­gungsverfahren wird eine intensive juris­tische Auseinandersetzung mit der The­matik stattfinden, in diesem Zusammen­hang wird ebenfalls der Flugplatzbetrei­ber angehört, um dessen Argumentation im weiteren Verfahren entsprechend be­rücksichtigen zu können.
8. März
aus Lauterbacher Anzeiger vom 8.3.2017
 
"Grüne Stimmungsmache"
DEBATTE Veränderungssperre für "Bäumenwiese" in Ausschüssen mehrheitlich abgelehnt / Unzufriedene Anwohner
 
… An die Belange der Werngeser Bürger erinnerte am Ende der Werngeser SPD-Abgeordnete Günter Euler. "Auch wir sind lärmempfindlich und bringen seit 40 Jahren Opfer", gab er zu bedenken, da jetzt wieder eine Ansiedlung Zieglers am Werngeser Flugplatz im Gespräch sei und nur dieser Standort für die Grünen in Frage komme.  …

7.März
Gesprächsnotiz
von Winfried Brenneis
Am Dienstag, 07.März 2017, 08:30 Uhr ruft Udo Ziegler bei mir an und sucht ein klärendes Gespräch.
Herr Ziegler erklärt seine Absichten wie folgt:
Er will vom Werngeser Flugplatz aus seine Flüge zu starten.
Flugzeiten in Wernges und Umgebung würden ca. 10 Stunden im Jahr auf mehrere Wochenenden verteilt nicht übersteigen.
Ansonsten finden lediglich Starts und Landungen zu anderen Flugplätzen statt. Von dort aus würde er die überwiegende Zahl der Flugstunden absolvieren.
Ein Grundstück in Wernges wolle er ausschließlich privat nutzen. Er beabsichtigt dort ein Wohnhaus zu errichten.
Herr Ziegler bekräftigt, dass ihm bewusst sei, dass er für dieses Grundstück keine Start- und Landeerlaubnis erhalte.
Ich habe Herrn Ziegler geraten, seine Absichten öffentlich zu machen, da bisher nur berichtet wurde, er wolle ein Wohnhaus mit anschließendem Hubschrauberlandeplatz errichten.
Auch dass er überwiegend von entfernten Flugplätzen aus seine Flüge weiterhin durchführen will, war bisher noch nicht bekannt geworden.
Bleibt zu hoffen, dass das gesprochene Wort auch in Zukunft so seine Gültigkeit behält!!!

4. März
Lauterbacher Anzeiger vom 4.3.2017
Von Claudia Kempf
Pläne, Masken und Müll
Mit dem Hubschrauber-Landeplatz unterhalb des Lauterbacher Kranken­hauses wird es wohl nichts. Udo Ziegler deutete gegenüber unserer Zeitung an, dass sich seine Pläne, dort zu bauen, „so gut wie erledigt haben". Weniger die bauaufsichtlichen Hürden als viel­mehr die Proteste der Anlieger sind es wohl, die ihn zu dieser Aussage bewo­gen. Dass er trotz teilweise unsachli­cher Anfeindungen auch im direkten Dialog mit den Gegnern die Contenance bewahrte, ehrt ihn. Auch, dass er sein Projekt nicht auf Teufel komm raus gegen verärgerte Bürger durchsetzen will, die um ihre Ruhe fürchten. Das hatte er bereits im vergangenen Sommer so ge­handhabt, als er in einem ersten Anlauf am Stand­ort „Eichwiesen" an der B 254 am Ortsausgang Lau­terbachs seine Hubschrauberhal­le samt Lande-und Startmöglich­keiten errichten wollte. Dass er sein Vorhaben nun vielleicht doch, wie zu­nächst geplant, unweit des Wern­geser Flugplatzes realisieren kann, ist ihm zu wün­schen. Dass Udo Zieglers Hangar-Projekt nicht nur Gegner, sondern auch Befürworter hat, zeigen viele Kommentare im Internet auf die Berichterstattung. Aller guten Dinge sind drei, die Realisierung seines Bauvorhabens auf Lauterbacher Areal sollte gelingen, alles andere wäre ein Armutszeugnis für die Stadt...
 
Anmerkung: Dass wir Werngeser uns den "guten Wünschen" von Frau Kempf nicht anschließen können und werden, ist sicher. Bereits 1984 hat man versucht, aus dem Werngeser Flugplatz einen Hubschrauber-Landeplatz zu machen. Am geschlossenen Widerstand der Werngeser und auch der Nachbarorte ist dies damals gescheitert.
Vermutlich wird man uns auch wieder zusagen, dass die Lärmbelästigung nur sehr gering ist. Wie wenig man sich auf solche Versprechen verlassen kann, habe ich in aller Härte erfahren.
Als der Segelflug-Verein-Schlitzerland 1974 den Antrag auf Ausbau des Fluggeländes stellte, machte die Stadt Lauterbach die Genehmigung von der Zustimmung des Ortsbeirates abhängig. Im Ortsbeirat gab es eine Pattsituation und alles hing von mir, dem dritten Mitglied des Ortsbeirates ab. 
Das war den Schlitzern bekannt und man hat nun intensiv versucht, meine Zustimmung zu bekommen. So wurde mir u.a. damals gesagt, dass in Wernges eigentlich nur Segelflugzeuge eingesetzt würden und die wolle man mit Seilwinden starten.
Als der Platz fertig war, flog man mit Motorflugzeugen. Später kamen dann auch Helikopter hinzu, die manchmal stundenlang Starten und Landen übten. Auch die Bundeswehr trainierte hier mit riesigen Hubschraubern.
H. Euler


Erinnerungsstücke aus der damaligen Zeit des Widerstandes 

Zum obigen Artikel von Frau Kempf schreibt W. Brenneis:
Sehr geehrte Frau Kempf,
in Ihrem erwähnten Artikel schreiben Sie als Resümee „Aller guten Dinge sind drei, die Realisierung seines Bauvorhabens auf Lauterbacher Areal sollte gelingen, alles andere wäre ein Armutszeugnis für die Stadt…“
Ich frage mich, welches persönliche Interesse Sie damit verfolgen. Ein Hubschrauberlandeplatz am Ortsrand von Wernges erzeugt nicht weniger Lärm, als wenn er am Stadtrand von Lauterbach gebaut würde. Sind Sie tatsächlich der Meinung, den Werngeser Bürgern das zuzumuten, was man in Wartenberg und Lauterbach aus umweltrechtlichen Gründen nicht realisieren kann? Nach meinen Informationen beabsichtigt Herr Ziegler im Ort ein größeres Grundstück zu erwerben. Der Lärm wäre für ganz Wernges eine Katastrophe.
Warum sollen Ihrer Meinung nach über zweihundert Bürger dies hinnehmen, nur weil ein Herr Ziegler meint, seinen profitablen Nebenerwerb (zwei Hubschrauber mit mehreren Piloten) hier ausüben zu müssen.
Über die von Ihnen gemachten Aussagen bin ich maßlos enttäuscht. Sie, als Redakteurin des Lauterbacher Anzeigers, sollten sich mit solchen Aussagen zurückhalten und nicht für eine Person Stimmung  machen. Ich möchte gerne Ihre Haltung erleben, wenn Herr Ziegler in unmittelbarer Nähe Ihrer Wohnung sein Projekt realisieren wollte.
An die Gremien der Stadt- und Kreisverwaltung appelliere ich, auch Wernges ist ein Teil der Stadt Lauterbach und sollte die gleiche Wertschätzung erhalten, wie die Kernstadt.


Leserbrief im Lauterbacher Anzeiger vom 4.3.2017.
 Verschon mein Haus..."
„Verschon mein Haus, zünd andere an" meint Winfried Brenneis zum möglichen Hubschrauberlandeplatz in Wernges:
Sind wir in Wernges Bürger zweiter Klasse oder weshalb will man uns den Lärm eines Hubschrauberlandeplatzes zumuten? In der Gemarkung Wernges müssen wir seit Jahrzehnten bereits den Fluglärm des Flugplatzes hinnehmen. In der warmen Jahreszeit sind wir durch die Flugbewegungen ausreichend mit Lärm belastet. Die ständigen Starts, Landungen und Rundflüge sind gerade an den Wochenenden äußerst unange­nehm. Zeitweise mussten wir sogar den unerträglichen Lärm der Kunstflieger hinnehmen. Wie hoch die Lärmbelas­tung durch die Hubschrauber des Herrn Ziegler ist, haben wir hier in der Vergan­genheit bereits spüren müssen. Es wür­de mich auch sehr verwundern, wenn es plötzlich möglich wäre, außerhalb der Ortsbebauung ein Wohnhaus am Flug­platz zu errichten. Ich rufe alle Bürger in Wernges und Umgebung auf, sich ent­schieden gegen einen Hubschrauberlan­deplatz zu wehren.
Winfried Brenneis
Wernges






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