Hexen - Wernges

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Hexen

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Hexen
Bis ins 18. Jahrhundert  waren Obrigkeit, Kirche und Bevölkerung der Überzeugung, dass es Hexen gibt und dass man ihr böses Treiben verhindern musste. Das geschah, indem man sie umbrachte.
Hexen, das waren Frauen, die angeblich über magische Kräfte verfügten (schwarze Magie = Schadenszauber) und die hatten sie vom Teufel. Mit Zaubersprüchen oder dem "bösen Blick" konnten sie Menschen und Vieh Schaden zufügen.
Heilerinnen verfügten über weiße Magie (Heilen, Liebeszauber, Wahrsagen, ...).
Aber bei der Hexenverfolgung machte man da oft keinen Unterschied. Auch Heilerinnen wurden angezeigt und verbrannt. Natürlich brauchte man Beweise.

um 1700

Eine „todsichere“ Beweisführung war die Hexenprobe. Man fesselte die Verdächtige und warf sie ins Wasser. Ging sie unter und ertrank, dann war sie unschuldig. Blieb sie über Wasser, dann konnte das nur Hexerei sein und man verbrannte sie als Hexe.

Die Hexenprobe
Zeichnung von G. Franz aus "Germania" von 1878.


Hunderttausende gestanden unter Folter. Das hätte wahrscheinlich jeder von uns auch getan.
Aber mit Abschaffung der Hexenverfolgung verschwand natürlich noch lange nicht der Glaube an Hexen - auch nicht in Wernges. Ich habe noch eine Werngeserin gekannt, von der man allen Ernstes behauptete, sie sei eine Hexe.
Starb ein Stück Vieh ohne erkennbare Ursache, dann war das das Werk der im Dorf als Hexe bekannten Frau. Die war nämlich am Tag davor am Stall vorbei gegangen und hatte auch ins Stallfenster geguckt. 

Gab eine Kuh nur noch wenig Milch, dann war bestimmt die Hexe als Fremdmelkerin zugange gewesen und hatte in der Nacht aus den Zipfeln ihres Kopftuches der armen Kuh aus der Entfernung die Milch abgezapft . Plötzliche Schmerzen im Kreuz – das war ein Hexenschuss. Die Hexen brauchten dazu kein Schießzeug. Das schafften sie mit ihrem bösen Blick.
Beweise gab es natürlich auch. In einem anderen Dorf hatten Kinder mit Steinen nach einer schwarzen Katze (Hexen verwandeln sich gern in schwarze Katzen.) geworfen und am Kopf getroffen. Am nächsten Tag hatte die dorfbekannte Hexe eine Verletzung am Ohr. Wenn das kein Beweis ist!
Solche und ähnliche Schauermärchen gab es viele und als Kind habe ich die mit einem wohligen Gruseln gern gehört und nachts hatte ich dann die entsprechenden Albträume.
Der Hexenwahn hat unzähligen Mädchen und Frauen das Leben gekostet. Und auch später , als man die Hexen nicht mehr verbrannte, war es für eine Frau sicherlich nicht angenehm in einem Dorf zu leben, in dem man sie für eine Hexe hielt - auch nicht im schönen Wernges.

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